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Das BWMK und die Lebenshilfe Gelnhausen

Eine Frage stellt sich immer wieder: Wie sind das Behinderten-Werk Main-Kinzig (BWMK gGmbH) und die Lebenshilfe Gelnhausen miteinander verbunden?

 

1958 wurde in Marburg die Lebenshilfe als „Lebenshilfe für das geistig behinderte Kind e.V.“ gegründet. Damit wurden pädagogische und soziale Förderungsmöglichkeiten für behinderte Kinder geschaffen. Angehörige und engagierte Bürger in den ehemaligen Landkreisen Hanau, Gelnhausen und Schlüchtern gründeten zwischen 1961 und 1969 nach diesem Vorbild die regionalen Lebenshilfevereine.

 

1966 wurde die Lebenshilfe Gelnhausen gegründet. Der damalige Landrat Heinrich Kreß war unermüdlich in der Bevölkerung unterwegs , warb um Verständnis und Spenden. Dank seiner zahlreichen Kontakte, dem Einsatz betroffener Eltern, der Kreisverwaltung, der „Aktion Sorgenkind“ und Lehrern konnte die bestehende Schule in Linsengericht-Geislitz zu einer Ganztagesschule mit angeschlossener Sonderkindergarten-Gruppe ausgebaut werden. Auf dem Schulgelände wurde dann von der Lebenshilfe Gelnhausen noch eine Werkstatt errichtet.


1974 wird in Bad Orb als ein Zusammenschluss der Lebenshilfevereine in Hanau, Gelnhausen und Schlüchtern, und dem Main-Kinzig-Kreis der Verein „Main-Kinzig-Werkstätten e.V.“ gegründet.

 

Historisches Schaubild des Behindertenwerks

Der Zusammenschluss war notwendig geworden, weil nur so verschiedene Auflagen erfüllt werden konnten. So wiesen die einzelnen Werkstätten der Lebenshilfe Kreisvereinigungen nicht die erforderliche Platzzahl für eine Anerkennung als Beschützende Werkstatt auf. Zudem konnten die Ehrenamtlichen auch nicht mehr die Verwaltungsarbeiten bewältigen. Die Lebenshilfevereine brachten ihre vorhandenen Lebenshilfe-Einrichtungen in den neuen Verein ein (siehe Schaubild links).

 

Nach der Erweiterung um die Kindertagesstätten 1976 kam im gleichen Jahr auch noch der „Verein für Körper– und Merhrfachbehinderte Main-Kinzig" dazu. Damit waren dann etwa ein Dutzend Einrichtungen in der gemeinsamen Trägerschaft. Der 1974 gegründete Verein wurde in „Behinderten-Werk Main-Kinzig e.V.“ umbenannt.

Das Behinderten-Werk Main-Kinzig e.V. war seitdem für sämtliche, früher von den Mitgliedsvereinen betriebenen, Einrichtungen im Main-Kinzig-Kreis zuständig.


Im Jahr 1974 wurde der neue Großkreis Main-Kinzig gebildet. Dabei gab es Überlegungen auch die drei Lebenshilfe-Vereine Hanau, Gelnhausen und Schlüchtern zu einem Großverein zusammenzuführen.


Zu einer Zusammenführung kam es aber nicht. Auch das Miteinander war anfänglich mühsam. Zweifel und Vorbehalte in der Elternschaft, sowie Konkurrenzdenken untereinander galt es zu überwinden.


Schon bald  wurde konstruktiv und partnerschaftlich miteinander gearbeitet. Die Vereine behielten die Patenschaft für die von ihnen geschaffenen Einrichtungen. Der Lebenshilfe-Gedanke fließt bis heute wesentlich in die Arbeit des BWMK ein. Die Vereine unterstützen seit über vier Jahrzehnten die Arbeit des BWMK und beteiligen sich finanziell an neuen Projekten, so z.B. am Bau eines Dienstleistungszentrum in Langenselbold und an Wohnheimen für behinderte Menschen.


Das BWMK entwickelte sich zu einem mittelständischen Unternehmen mit ca. 600 Angestellten. Das Spektrum seiner Leistungen umfasst Angebote für Kinder mit und ohne Behinderung, Angebote für den Bereich Wohnen, Arbeit und Qualifizierung sowie Beratung und Begleitung in allen Lebenslagen.


Rückblickend lässt sich sagen: Die Errichtung eines gemeinsamen Trägervereins und die Beibehaltung der Eigenständigkeit der Elternvereine sind ein großer Gewinn für Förderung und Betreuung von Menschen mit Behinderung im Main-Kinzig-Kreis.

 

2023 erfolgte eine Rechtsformwandlung des Behinderten-Werks Main-Kinzig e.V. in die BWMK gGmbH (gemeinnützige Gesellschaft mit beschränkter Haftung). Die Gesellschafter der gGmbH sind die Lebenshilfevereine Gelnhausen, Hanau und Schlüchtern.


(Grafik von Volker Keller)

 

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